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Hast du dich schon einmal gefragt, was die perfekte Bike-Einstellung für ein Mountainbike-Etappenrennen ist? Die erste Runde der XC UCI Mountainbike-Weltmeisterschaften ist bereits abgeschlossen und der legendäre Cape Epic steht demnächst an ... Da nutzen wir die Gelegenheit, Yanick-the-Mechanic von SCOTT-SRAM über die Schulter zu schauen, wie er Nino Schurters nagelneue 2018 SCOTT Spark RC 900 Bikes durchcheckt und dabei den Unterschied zwischen der Einstellung für eine Cross-Country-Weltmeisterschaft und der für ein Marathon-Etappenrennen erklärt. Aber vorher möchten wir herausfinden, was die beiden Rennen eigentlich voneinander unterscheidet und welchen Herausforderungen sich die Fahrer jeweils gegenübersehen.


1. Cross-Country-Racing

MTB Cross Country bzw. XCO ist ein Einzelrennen aus 4 km und 10 km langen Runden. XCO ist eine Disziplin für olympische Spiele, Weltmeisterschaften, World Cup, kontinentale und nationale Championships. Seit der Olympiade 1996 in Atlanta ist XCO ein fester Bestandteil der olympischen Spiele. XCO ist durch seine kürzeren Runden angenehmer für Zuschauer und fürs Fernsehen.

Ähnlich wie bei der Formel Eins können Mechaniker und Hilfskräfte an Technik-/Versorgungszonen Reparaturen durchführen und Trinkflaschen oder Gels aushändigen. Die häufigste Unterstützung erfolgt in Form von Reifenwechsel nach einer Panne, Aufzug einer neuen Kette, Anbringung der hinteren Mechanik oder Auswechseln der Sattelstütze eines defekten Sattels nach einem Unfall. Nur der Rahmen kann nicht gewechselt werden.


2. Eine typische XC-Strecke

Eine XC-Rennstrecke ist maximal zu 15 % geteert. Der Rest besteht aus Wald- und Wiesenwegen und felsigen technischen Anstiegen und Abfahrten. Das Highlight vieler XC-Rennen sind extrem technische Steingärten mit mehreren Auswahlen an Lines. Genau hier können Fernsehsender, wie Red Bull TV, die unglaubliche Fitness, Stärke und das athletische Können der Fahrer einfangen, wenn das Bike und seine Technik zusammenspielen. Cross Country-Rennen dauern idealerweise 90 Minuten in den Klassen Elite Men und Elite Women.


3. Etappenrennen

Mehrtägige Etappenrennen dauern zwischen drei und neun Tagen. Das Cape Epic hat Etappen von 40 km bis 110 km – die längst mögliche ist eine 160 km lange XCM-Etappe. In Afrika wäre dies jedoch zu weit und aufgrund der sehr hohen Temperaturen gefährlich. Es gibt Einzelrennen, Rennen im Team aus zwei bis sechs Fahrern desselben Geschlechts, eine gemischte Kategorie oder verschiedene Altersklassen. Beim Cape Epic, das Nino Schurter und Matthias Stirnemann vom SCOTT-Sram-Team 2017 gewannen, handelt es sich um ein paarweises Teamrennen. Es gibt Technik-/Versorgungszonen, bei denen jedoch die Fahrer ihre Bikes selbst reparieren müssen, da Mechaniker und Hilfskräfte nicht zur Verfügung stehen.


4. Die Cape Epic-Strecke 2018

Von majestätischen Hängen am Tafelberg, bis in zum herrlichen Grand Finale beim Vie Estate in der Region Western Cape mit einer verrückten Zeitfahrt dazwischen, bietet die Absa Cape Epic-Strecke 2018 mit ihrer wilden und ungezähmten Natur von allem etwas.

Beginnend mit einem Prolog am bekannten Tafelberg, führt die Absa Cape Epic-Strecke 2018 durch Robertson, Worcester und Wellington, und endet beim Val de Vie Estate in Paarl-Franschoek Valley. Die Nächte der ersten drei Etappen verbringen die Fahrer in Robertson. Eine Übergangsstrecke führt nach Worcester, wo sie eine Nacht bleiben, bevor sie sich in Wellington niederlassen und schließlich zum Grand Finale beim Val de Vie aufbrechen.

Die Gesamtentfernung von 658 km mit einem Aufstieg von 13.530 m enthält vier Folgetage von über 100 km, wobei an jedem der acht Tage eine technisch anspruchsvolle Land Rover-Etappe dabei ist. Auch in der letzten Etappe kann man nicht einfach nur so über die Ziellinie rollen. Die Fahrer erwartet ein hartes Rennen mit einer erneuten Zeitfahrt in Etappe 5, die den Besten der Besten nochmals alles abverlangt.

Entgegen der Tradition ist die letzte Etappe des Epic nicht so leicht wie gewohnt. Die Fahrt führt 70 km über ein Testgelände von Wellington nach Val de Vie, mit einem Aufstieg von 2.000 m, um sich die begehrte Siegermedaille zu holen.


5. World Cup-Einstellung des SCOTT Spark RC 900

Triple Crown Champion, Nino Schurter, fährt eines der leichtesten und schnellsten Bikes mit hoher Steifigkeit, das Spark RC 900 World Cup. Dieses Fully ist zu 100 % auf Rennen getrimmt und bereit zu gewinnen. Das leichte und steife, rennerprobte Rahmendesign hat schon immer einen Reiz auf ein breites Spektrum von Fahrern ausgeübt – von der Elite des Cross-Country bis hin zum Hobby-Marathonfahrer. Denn trotz der scheinbar schlichten Optik wartet das Spark mit unzähligen technischen Eigenschaften und Details auf.

Der Rahmen: Das Benchmark-Gewicht von 1779 g (inkl. Dämpfer und Hardware) von Ninos Spark RC 900 wurde nicht nur durch den Einsatz der leichtesten und exklusivsten Carbonfasern, sondern auch dank unseres intelligenten Lagenaufbaus erreicht. Der Rahmen besteht aus 752 einzelnen Carbonschichten, die per Hand aufgetragen wurden. Das Herz des Rahmens bildet die Trunnion-Befestigung: Da der Dämpferbody nun über die beiden unteren Befestigungsschrauben hinausgeht, wird bei gleichbleibender Entfernung zwischen den Ösen ein größerer Hub ermöglicht. Der kürzere Dämpfer macht das Paket aus Rahmen und Dämpfer äußerst kompakt, sodass es sich platzsparend am Sattelrohr integriert.

Die Gabel: Die 100 mm Rock Shox SID World Cup Carbon RL3 Charger Black Box-Gabel und die Custom-Heckfederung mit drei Modi über unser patentiertes TwinLoc-Federungssystem sorgen für ultimative Performance. Die Antriebsoptimierung: Der SRAM XX1 Eagle 12-Gang-Antrieb bringt Nino ganz nach oben. Die Sram Level Ultimate Scheibenbremsen drosseln sein Tempo, wenn die Stunde der Siegerehrung geschlagen hat. Nino verwendet 160 mm-Rotoren an den vorderen und hinteren Bremsen. Normalerweise fährt er mit einem massiven 38-zahnigen Kettenring.

Technische Daten: Sattel, Sattelstütze, Steuersatz, Vorbau, Lenker und Griffe stammen alle aus dem Hause Syncros. Nino fährt mit einem 90 mm-Vorbau mit negativem Rise, um die Lenker richtig niedrig zu halten. Der negative Vorbau und die relativ schmalen 680 mm-Lenker sind perfekt für den Start, der bekannt ist dafür, in einem sehr engen Bereich gefahren zu werden, während der Vorbau die Vorteile von Ninos aggressiver Fahrposition maximiert. Die Pedale sind WCS V6 von Ritchey.

Die Räder und Reifen: DT Swiss stattet das Team mit Rädern aus. Das super leichte, 29-zöllige XMC 1200 Spline Carbon ist Ninos erste Wahl bei XC World Cups. Die besten Trainingsräder stammen von Maxxis. Nino fährt mit dem Aspen 2.1 mit minimalem Rollwiderstand.


6. Cape Epic-Einstellung des SCOTT Spark RC 900

Auf den ersten Blick unterscheiden sich die beiden Sparks nicht sehr. Doch es ist gibt hier und da kleine Optimierungen. Bei der Cape Epic-Einstellung bevorzugt Nino weniger Luft in der Federung, was ihm eine optimale Abfederung von Bodenwellen beschert. Der einzige Kompromiss hierbei wäre der Durchzug durch den Federweg. Deshalb korrigiert er dies mit Münzen am äußeren Ende des Federwegs, was die Progression am Ende des Federwegs erhöht.

Er fährt mit Reifen, die an den Seitenwänden maximal geschützt sind, und trägt zusätzliches Dichtmittel auf, damit Dorneneinstiche versiegelt sind. Nino fährt normalerweise in kleineren Gängen, weshalb ein 34T- oder 36T-Kettenring mit SRAM Eagle die besten und größten Möglichkeiten bieten. Dabei sind immer das Terrain und die Wetterlage zu respektieren.


7. Zusätzliches Equipment für ein Bike beim Etappenrennen

Da die Fahrer Reparaturen meistens selbst ausführen müssen, haben sie Werkzeuge und Teile dabei, die über Sieg und Nicht-Sieg entscheiden. In einem Etappenrennen ist es nicht möglich, am nächsten Tag weiterzufahren, wenn die Etappe des Vortags nicht abgeschlossen wurde.

Das Sahmurai S.W.O.R.D Tubeless Reparaturset hat dem Team schon großartige Dienste geleistet. Es lässt sich perfekt im Lenker verstauen. Diesen Reparaturkörper drücken und drehen Sie in das Loch im Reifen, somit werden sofort kleine Risse repariert, die durch ein Dichtmittel nicht mehr behoben werden können. Bei World Cup-Rennen nutzt Nino alternativ einen 29-zölligen Maxxis Aspen x2,25 120TPI EXO TR 80 ml Reifen, der eine verbesserte Dichtigkeit liefert.

Die Fahrer schließen die Kurbeln gerne an ihre Garmins an. Dadurch erhöht sich zwar das Gewicht, sie können jedoch ihre Wattleistung und ihre Intensität überprüfen und langfristig ihre Leistung mit vorher vergleichen. Ninos Wahl ist ein Sram XX1 Eagle Powermeter 175 mm Q-168mm 36T.

Das SCOTT-Sram-Team hat immer ein Sram Kettenschloss dabei, für den Fall, dass eine Kette reißt. Dieses wird unter der Garmin Befestigung montiert oder im Hohlraum am Bremshebel geklebt. Die Rock Shox Maxle Ultimate ist die beste Achse, wenn ein Fahrer schnell das Vorderrad abnehmen muss. Für das Hinterrad verwendet das Team die Syncros Steckachsenentfernung mit integriertem T25-Werkzeug. Der Ersatzschlauch wird in einer Plastiktüte oder in der Satteltasche mitgeführt. Ein Stück wasserdichtes Klebeband an der Sattlestütze ist immer hilfreich, um etwas provisorisch zu reparieren.

Topeak, der Sponsor des gesamten SCOTT-Sram-Teams, liefert den Carbonhalter und die wasserdichte Topeak DynaWedge-Satteltasche mit Schlauch. Zudem ist eine Topeak Race Rocket MT-Pumpe mit Ventilwerkzeug montiert.

Eine 0,7 l-Flasche anstelle einer 0,5 l verhindert, dass der Fahrer dehydriert, bevor er die nächste Wasserstation erreicht. Eine spezielle Klebefolie am Unterrohrschutz schützt den Rahmen vor der rauen Erde Südafrikas.


8. Zusätzliches Equipment für den Fahrer beim Etappenrennen

Die Fahrer des Teams führen ein leichtes flaches Multi-Werkzeug mit sich, damit sie sich bei einem Unfall nicht verletzen. Mit dem integrierten Kettentrenner kann das Kettenschloss angepasst werden. Fehlen dürfen keinesfalls ein T25er, und sogar T30er Torx-Bit, falls sich ein Gelenkbolzen löst. Eine Co2-Kartusche sorgt für ein schnelles Aufpumpen und Kabelbinder sind eine super Lösung, wenn ein Schuhverschluss kaputt geht oder ein Reifen aufgeschlitzt wird. Ein Stück Plastik von einer Zahnpastatube dient als Flicken, um die Kabelbinder um den Reifen und die Felge zu schlingen, damit der Schlauch nicht herausquillt.


9. Typische Technikprobleme bei einem Etappenrennen

Ein platter Reifen ist die gängigste Panne beim Cape Epic, von anderen Teams kennen wir jedoch auch andere technische Ausfälle, wie defekte Räder oder sogar ein gebrochener Rahmen. Unsere Fahrer haben gelernt, ruhig an die Sache heranzugehen, und anschließend die beste Option zu finden, um weiterzufahren, wie beispielsweise langsamer zu fahren, um die Etappe abzuschließen. Für Fahrer ist es nicht ungewöhnlich, während der Etappe die Bremsbeläge auszuwechseln. Dies passierte Nino bereits beim Cape Epic, als der durch Regen ausgelöste Schmutz die Bremsbeläge auffraß.

Für diese Fälle stellen wir eine Kunststoffbox mit Ersatzteilen an den Technikzonen bereit. Die darin enthaltenen Ersatzräder und -teile sorgen dafür, dass das Rennen weitergeht. Großartig ist es, dass die Fahrer die Reparaturen selbst erledigen müssen – ein Grund, warum das SCOTT-SRAM Racing Team so begeistert ist vom Cape Epic. Es ist für jedes Teammitglied auf seine Art eine Herausforderung. Am Ende schweißt uns die gemeinsame Erfahrung in diesem schwierigen Umfeld zusammen. Wir lernen voneinander, knüpfen Freundschaften, bilden Vertrauen und Mannschaftsgeist – alles, was wir für unsere Welttour benötigen. Es gibt keine Abkürzungen. Wir bereiten jedes Detail für jede Situation vor. Auf diesem Niveau braucht es mehr als Glück, um den Sieg für sich zu entscheiden.


10. Wie man ein Etappenrennen gewinnt

Die Tracks beim Cape Epic ändern sich täglich und genau dies macht dieses spezielle Etappenrennen so aufregend (und unvorhersehbar). Die Fahrer erwartet das Unbekannte – alles kann passieren. Abgesehen davon sind die Strecken nicht zum Üben, wie beim XCO, vorgesehen. Aus diesem Grund müssen die Fahrer sehr auf Streckenmarkierungen achten und die vor ihnen liegenden Terrains und Bedingungen gut kennen. Die Rennanleitung ist eines der wichtigsten Hilfsmittel, um das Etappenrennen zu gewinnen.

Gut harmonierende Fahrer verfügen über die besten Kommunikationsfähigkeiten und das Vermögen, zu helfen, zu motivieren und zu wissen, wie sich der andere Fahrer fühlt. Dies kann über die Intonation, Körpersprache am Bike oder die allgemeine Stimmung geschehen. Diese Dinge machen Etappenrennen so besonders. Auch wenn sie keine olympische Disziplin sind, können sie für das Team (das gesamte Team, von Fahrern bis Betreuungsteam) eine echte Bereicherung sein und sie für die kommende Saison mental und körperlich fit machen.

Schließlich benötigt man zum Sieg des Cape Epic, auch bekannt als Tour de France des Mountainbiken, offensichtlich viel mehr: Die perfekte Vorbereitung und Form, eine starke Mentalität, das perfekte Material und zu guter Letzt: Geduld und Glück.

Thomas Frischknecht, Manager des SCOTT-SRAM-Team sagt: „Im vergangenen Jahr erlebten wir eine Woche voller leidenschaftlichen und authentischen SCOTT-Teamgeist. Unser führendes Team schaffte die achttägige harte Fahrt ohne einen mechanischen Ausfall – das grenzt schon an ein Wunder. Das stärkste Ersatzteam zu haben, ist vielleicht der wichtigste Schlüssel, um ein Rennen wie dieses zu gewinnen.“


Text: Yanick Gyger & Nick Craig
Fotos: Jochen Haar, Michal Cerveny
Video : shaperideshoot / Gaetan Rey



SCOTT-SRAM MTB Racing Team

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