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Vom Regenbogen zu den Sternen – Nino Schuter wird Europameister

21 Oktober 2020

Beeindruckende Wende für Nino Schurter nach enttäuschender Weltmeisterschaft! Mit dem Sieg der Europameisterschaft nur eine Woche nach der WM revanchierte sich N1NO im Stil eines echten Champions und beendete die Saison mit einem prestigeträchtigen Titel, der bisher noch immer in seinem Palmarès fehlte. 

Monte Tamaro, Schweiz. Es war kein Geheimnis, dass N1NO über das Ergebnis bei der WM sehr enttäuscht war. Der Verlust des Regenbogentrikots, das er fünf Jahre lang hatte, wog ziemlich schwer. Aber Champions zeigen immer ihr wahres Gesicht, wenn sie ganz unten sind, nicht nur in siegreichen Zeiten. Genau das hat Nino mit seiner beeindruckenden Leistung gezeigt und sich den zweitwichtigsten Titel dieser Saison geholt. Das Regenbogentrikot hat er damit gegen die ebenso begehrten europäischen Sterne ausgetauscht.


N1NO manövriert sich zum Sieg bei den Europameisterschaften.
Bilder: EGO PROMOTION. 

In der Vergangenheit hat Nino Schurter kein sonderlich großes Interesse an der Europameisterschaft gezeigt. Meist überlappte diese mit seinem Zeitplan für die WM. Seine letzte EM-Teilnahme liegt schon einige Zeit zurück: 2013 ging er im schweizerischen Bern an den Start und gewann Silber hinter Julien Absalon. Der Titel des Europameisters fehlte dem achtfachen Weltmeister also noch immer in seinem umfangreichen Palmarès.

Bei der diesjährigen EM waren alle Top-Athleten am Start. Nur der Brasilianer Henrique Avancini und der Südafrikaner Alan Hatherly waren nicht vertreten. Die Austragung der Europameisterschaft auf heimischem Boden – noch dazu auf einem technischen Kurs, der praktisch für N1NO gemacht ist – sowie bei perfekten Wetterbedingungen war nach dem enttäuschenden Ergebnis von Leogang eine zusätzliche Motivation.


Der Kampf um den Europameistertitel fand unter idealen Bedingungen statt. 

Ganz anders als bei der WM lief das Rennen bei der EM von Anfang an perfekt. Zunächst bildete eine neunköpfige Gruppe mit vier Schweizern, vier Franzosen und einem Italiener die Führungsgruppe, die allerdings von Runde zu Runde kleiner wurde. Gegen Ende des Rennens hatte sich eine Spitzengruppe aus drei Fahrern gebildet: Nino Schurter, dem WM-Zweiten Mathias Flückiger und dem Franzosen Titouan Carod, der bei der WM Bronze holte. Während des Rennens sah es die längste Zeit so aus, als hätte Nino alles unter Kontrolle, bis das 26-jährige französische Spitzentalent die beiden Schweizer in der letzten Runde nochmal richtig herausforderte. Carod wollte diesen Titel genauso wie Schurter und setzte den SCOTT-Fahrer enorm unter Druck. In einer technischen Passage schob sich Nino vor einem steilen Abhang mit einem überraschenden Überholmanöver weniger als eine Minute vor dem Ziel innen am Franzosen vorbei an die Spitze. Dieses Rennen wird lange als eines der spannendsten Finale mit einem der besten Manöver aller Zeiten in Erinnerung bleiben.

Beim Überfahren der Ziellinie war die Erleichterung auf Ninos Gesicht nicht zu übersehen. Für ihn selbst war dieser Sieg sehr wichtig.


Was für eine Revanche! Schurter schließt die Saison mit einem überragenden Sieg ab! 

„Obwohl die Dinge in den letzten bei Wochen nicht nach Plan gelaufen sind, wusste ich, dass ich immer noch eine große Chance hatte, meine Saison mit einem wichtigen Sieg zu retten. Ich habe an diese Chance geglaubt, weil ich wusste, ich bin in Topform. Es ist nicht nur ein wichtiger Titel für meine Karriere, sondern auch ein Beweis dafür, dass ich bei der Vorbereitung alles richtig gemacht habe. Das ist gerade im Hinblick auf die anstehende Wintersaison von Bedeutung, in der ich mich auf das wichtige nächste Jahr vorzubereiten. Mit diesem Ergebnis kann ich jetzt meine Nebensaison wirklich genießen, um dann voller Zuversicht wieder zurück an den Start zu gehen.“

Nino Schurter
- Olympiasieger 2016
- 8-facher Weltmeister
- Europameister
- SCOTT-SRAM MTB Racing

Lars Forster und Andri Frischknecht konnten allerdings beim hohen Tempo dieses Rennens nicht mithalten. Lars Forster kam als 18. durch die Ziellinie, Andri Frischknecht wurde 33. Beiden ging zum Ende dieser langen Saison die Kraft aus, sie werden jedoch die Nebensaison entsprechend nutzen, um stärker als je zuvor zurückzukehren.

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