Warnung: Ihr Browser ist ungeprüft, die Benutzung könnte eingeschränkt sein
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser. Wir empfehlen ihnen die Nutzung von Mozilla Firefox, Microsoft Edge, Google Chrome oder Safari.
We have a more suitable website version for you. Please confirm your country to get the right product availibility and even purchase online.
Geschichten über die letzten Vorbereitungen auf den berühmtesten Triathlon der Welt
Nach seinem Sieg bei den IM Europameisterschaften in Frankfurt konzentriert sich Sebastian Kienle voll und ganz auf die 70.3 Worlds in Mooloolaba, Australien, vor den IM Weltmeisterschaften auf Hawaii. Während seine letzten Vorbereitungen auf die 70.3 World Championships wohnte er in Brisbane, 1,5 Autostunden vom Ort des Rennens entfernt.
„Wenn ich im Ausland laufe, komme ich am liebsten ein paar Wochen vor dem Rennen an. Das hilft mir dabei, besser mit der notwendigen Anreise klarzukommen. Australien ist perfekt, denn von dort aus ist es nur ein 8-Stunden-Flug nach Kona. Von Europa aus braucht man fast zwei Tage, um dorthin zu kommen.”
„Es ist meine erste Reise nach Australien und ich mag die Menschen und die Kultur hier wirklich sehr.” In Brisbane wohnte er mit seinem Profi-Kollegen Josh Amberger zusammen. “Letztes Jahr war ich Joshs Gastgeber in Deutschland. Es ist schön, ihn dieses Jahr zu Hause besuchen zu können.”
„Reisen gehört sicherlich zu meinem Job. Ich mag es, neue Leute und neue Länder kennenzulernen. Und es ist natürlich perfekt, wenn die Einheimischen dir die guten Orte fürs Training zeigen oder wo es den besten Kaffee gibt.” Sebastian, Josh Amberger und Mark Bowstead besprechen beim Crampton Social zwischen den Trainingseinheiten verschiedene Röstungen.
„Nach 25 Jahren im Sport ist es wichtig, die Dinge interessant zu halten. Das Trainieren fern der Heimat gehört sicherlich dazu.” Lange Läufe sind in Gesellschaft angenehmer – man hat immer Spaß zusammen. Josh Amberger präsentiert auf der fünfstündigen Fahrt einen Wheelie à la Sagan.
Einige Einheiten läuft man allerdings besser allein. Sebastian Kienle voll konzentriert während eines Intervallsatzes. Es ist falsch zu glauben, dass Langstrecken-Triathleten nur in niedrigen und mittleren Intensitäten trainieren. Sebastian ist bekannt für sehr harte Sessions auf dem Fahrrad mit hochintensiven Sätzen und viel Leistung.
Werfen wir einen genaueren Blick auf Sebastians Waffe der Wahl. Für das Jahr 2017 hat SCOTT eine völlig neue Richtung im Design eingeschlagen. Eine Kombination aus Mattgrau und hochglänzenden fluoreszierenden Farben stellt sicher, dass dieses Bike innerhalb und außerhalb der Triathlon-Community auffällt. Sebastian nutzt einen Wireless eTap-Gruppensatz von SRAM und ein Paar Zipp 808 NSW mit ImPressTM-Aufklebern, die für verbesserte Aerodynamik direkt auf die Felgen aufgebracht werden. Er nutzt auch den Prototypen eines Werkzeugsatzes, der hinter der Aero-Flasche befestigt ist.
Kleine Verbesserungen tragen Früchte: Sebastian hat weiter an einer aerodynamischen Sitzposition und an einigen Details am Bike gearbeitet. Er hat zu einem schmaleren Basislenker gewechselt, hat einen neuen Strohhalm am vorderen Trinksystem installiert und die Pedalen ausgetauscht.
„Was ich aus dem letzten Jahr mitnehmen kann, ist, dass Rennen sich anders entwickeln als noch vor ein paar Jahren“, sagt Sebastian. “Es ist schwieriger geworden, auf dem Bike vorzupreschen. Deswegen müssen wir neue Strategien entwickeln und das Training entsprechend anpassen.” Verblüffend schnelle Läufe bei mehreren Rennen über verschiedene Distanzen in den letzten 12 Monaten sind vielleicht Anzeichen einer erfolgreichen Veränderung der Taktik.
Die Wälder um Brisbane haben einige gute Trails zu bieten. “Es heißt, hier sei jetzt Winter, aber ehrlich gesagt kommt es mir gar nicht wie Winter vor.”
Unbefestigte Straßen bieten mehr Dämpfung während der Lauf-Sessions und helfen, Verletzungen bei einem derart hohen Laufpensum zu vermeiden. Einst fanden die meisten Läufe auf Big Island auf asphaltierten Straßen unter brennend heißen Bedingungen statt. “Akklimatisierung ist in Kona entscheidend, insbesondere beim Laufen. Bei den ersten Läufen fühlt man sich, als hätte man seine gesamte läuferische Fitness verloren.”
Ein leichtes Jogging am Meer entlang mit Blick auf Brisbane, um den Tag zu beschließen. “Laufen ist wahrscheinlich mein größtes Talent“, sagt Sebastian. Er nimmt zu Anfang der Saison oft an 10-Kilometer-Rennen in Deutschland teil und hat schon einige Male die Marke von 30 Minuten erreicht.
Sebastian nimmt das Schwimmen ernst. Bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr auf Hawaii war man überrascht, wie dicht an der Führungsgruppe der Deutsche den Pazifischen Ozean verlassen hatte.
„Beständigkeit ist entscheidend“, sagt Sebastians Trainer Luos Bilek. “Er hat in den letzten Jahren oft und beständig trainiert, um sich im Schwimmen zu verbessern. Die Trainingsergebnisse waren schon sehr gut. Es ging eher darum, seine Trainingsergebnisse im Laufen wiederholen zu können, und das hat er in der letzten Zeit geschafft.”
Alles verlief nach Plan. Naja, fast alles. Bei den Ironman 70.3 World Championships wurde Sebastian gewissermaßen noch auf der Ziellinie von einem stark aufholenden Tim Reed geschlagen. “An einem gewissen Punkt des Rennens war ich mir vielleicht zu sicher, dass ich das Ding gewinnen würde“, sagte Sebastian nach dem Rennen. “Obwohl ich das Rennen verloren habe, bin ich mit meiner Fitness vor den letzten Vorbereitungen für Kona zufrieden.”